Die größte Sportveranstaltung des Jahres geht heuer vom 17. bis 25. Juni in Berlin über die Bühne: die Special Olympics World Summer Games. Rund 7.000 Athlet:innen aus 190 Nationen werden in der deutschen Bundeshauptstadt in 26 Sportarten nicht nur um Medaillen kämpfen, sondern auch ein riesiges Sportfest der Inklusion feiern. Österreich ist natürlich auch mit dabei und entsendet 62 Sportler:innen, 12 Unified-Partner:innen und 29 Trainer:innen nach Berlin.
„Zusammen unschlagbar“ ist das Motto der diesjährigen Weltspiele in Berlin. Ein Slogan, der zu Special Olympics und seine Sportler:innen passt wie kaum ein anderer. Das Gemeinsame, das Miteinander, die Inklusion – das wird vom 17. bis 25. Juni ganz besonders im Mittelpunkt stehen. Vier Jahre nach den letzten World Summer Games in Abu Dhabi kommen wieder rund 7.000 Athlet:innen aus 190 Ländern in der deutschen Metropole zusammen und wollen in 26 Sportarten zeigen, dass auch Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen imstande sind sportliche Höchstleistungen zu vollbringen.
Bei Special Olympics Österreich laufen seit Monaten die Vorbereitungen auf Hochtouren. Nun steht auch der endgültige Kader für die Weltspiele: Österreich schickt 62 Sportler:innen mit Beeinträchtigungen und 12 Unified-Partner:innen (ohne Beeinträchtigungen) nach Berlin, betreut werden sie vor Ort von 29 Trainer:innen. Inklusive Funktionär:innen und Delegationsbegleiter:innen umfasst der Kader Österreichs knapp 110 Personen.
Berlin als idealer Schauplatz für Weltspiele
Berlin wird vom 17. bis 25. Juni die größte inklusive Sportveranstaltung zelebrieren und sich dabei als idealer Schauplatz für Special Olympics World Summer Games präsentieren. Berlin ist allein schon aufgrund der Geschichte die „Stadt, die Mauern einreißt und Grenzen überwindet“. Diese Erfahrung teilt Berlin mit der Special-Olympics-Bewegung. Außerdem verfügt die deutsche Bundeshauptstadt über großartige sportliche Infrastruktur. Die sicherlich beeindruckende Eröffnungsfeier wird am 17. Juni im Olympiastadion über die Bühne gehen. Im angrenzenden Olympiapark finden danach ebenso Sportbewerbe statt (z. B. Fußball, Leichtathletik, Reiten) wie auf der Messe Berlin (z. B. Boccia, Powerlifting, Judo, Tischtennis, Tennis, Volleyball, Basketball) oder im Europasportpark (Schwimmen) sowie im bekannten Golfclub Bad Saarow und am Wannsee (Segeln). Für spektakuläre Bilder werden wohl auch die Wettkämpfe im sogenannten City Cluster sorgen: Am Neptunbrunnen in der Nähe des Alexanderplatzes steigen etwa die Basketball-Spiele (3×3). Auf der „Straße des 17. Juni“ ermitteln die Radfahrer ihre Medaillengewinner:innen. Dort und vor dem Brandenburger Tor erfolgt dann am 25. Juni auch die Schlussfeier. Die „Multi-Kulti-Stadt“ beheimatet heutzutage schon Menschen aus rund 190 Nationen. Im Juni kommen nun rund 7.000 Sportler:innen mit intellektuellen Beeinträchtigungen und Unified-Partner:innen nach Berlin. Man darf sich also auf jeden Fall ein unvergleichliches Ambiente erwarten.
Die Teilnehmer:innen für die Weltspiele in Berlin kommen aus allen neun Bundesländern, sie treten in 15 Sportarten an, wobei die größten Abordnungen für den Fußballbewerb (11 Sportler) und für Volleyball (5 Sportler:innen + 5 Unified-Partner:innen) nominiert wurden, gefolgt vom Radsport (8). Aber auch im Golf (1 Sportler + 1 Unified-Partner), Tennis und Tischtennis (jeweils 2) oder Judo (3) werden Österreichs Sportler:innen um Medaillen kämpfen.
Sportart | Sportler:innen | Unified-Partner:innen | Trainer:innen | Gesamt |
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Basketball | 3 | 2 | 2 | 7 |
Boccia | 4 | 0 | 2 | 6 |
Bowling | 4 | 2 | 1 | 7 |
Fußball | 11 | 0 | 3 | 14 |
Golf | 1 | 1 | 1 | 3 |
Judo | 3 | 0 | 2 | 5 |
Leichtathletik | 5 | 0 | 2 | 7 |
Powerlifting | 3 | 0 | 2 | 5 |
Radsport | 8 | 0 | 4 | 12 |
Reiten | 5 | 0 | 2 | 7 |
Schwimmen | 4 | 0 | 2 | 6 |
Segeln | 2 | 2 | 1 | 5 |
Tennis | 2 | 0 | 2 | 4 |
Tischtennis | 2 | 0 | 1 | 3 |
Volleyball | 5 | 5 | 2 | 12 |
62 | 12 | 29 | 103 |
Der Großteil des Kaders besteht aus „Debütant:innen“
Special Olympics World Games gibt es seit dem Jahr 1968, in Berlin werden die 16. Weltspiele ausgetragen. Die Spiele sind jedes Mal beeindruckend und bleiben den Teilnehmer:innen oft ein Leben lang in Erinnerung. Das Schöne: In diesen Genuss kommen heuer ganz viele Debütant:innen, denn drei Viertel der Sportler:innen und Unified-Partner:innen des österreichischen Kaders nimmt zum ersten Mal an Weltspielen teil. „Wir schauen bei der Vergabe der Startplätze auch ganz bewusst darauf, dass nicht immer die gleichen Athletinnen und Athleten zu den Weltspielen reisen. Die Teilnahme an Nationalen Spielen sowie nachweisbare regelmäßige Trainings- und Wettkampfbeteiligung sind unter anderem Kriterium, um überhaupt für Weltspiele nominiert werden zu können“, erklärt Peter Ritter, Präsident von Special Olympics Österreich. Er gibt zugleich auch das Ziel für die Sportler:innen vor: „Bereitet euch mit euren Trainerinnen und Trainern bestmöglich auf die Spiele vor. Gebt euer Bestes bei den Wettkämpfen, aber genießt auch die Atmosphäre, die das große Sportfest in Berlin bringen wird. Dann bin ich mir sicher, dass am Ende auch zahlreiche Medaillen für Österreich rausschauen werden.“
Niederösterreich stellt die größte Abordnung, Salzburg die meisten Sportler:innen
62 Sportler:innen und 12 Unified-Partner:innen werden von 29 Trainer:innen vor Ort betreut. So liest sich die Zahlenstatistik des österreichischen Kaders, sofern es bis Juni keine Ausfälle mehr gibt. Das Bundesland Niederösterreich stellt dabei mit 18 Personen die größte Delegation innerhalb des österreichischen Teams. Salzburg folgt mit insgesamt 17 Teilnehmer:innen, davon gleich 13 Sportler:innen, was zugleich die größte Abordnung an Athlet:innen ist.
Der jüngste Sportler in Österreichs Team ist der Burgenländer Mikhail Pisanko, der zwei Wochen vor der Eröffnung der Spiele seinen 18. Geburtstag feiert. Das Burgenland stellt mit Jennifer Koubek (22 Jahre) auch die jüngste Sportlerin.
Der älteste Sportler ist der Niederösterreicher Michael Zebisch. Er wird nur drei Tage vor der Eröffnung 61 Jahre alt und wird diesen Geburtstag somit bereits in Deutschland feiern können. Die älteste Sportlerin ist die Vorarlbergerin Christine Frohner, sie wird als 52-Jährige in Berlin mit dabei sein.
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Burgenland (8 Sportler:innen, 1 Unified-Partner, 3 Trainer):
Das Gros der burgenländischen Mannschaft kommt vom Team Dornau. Mit sieben Sportler:innen in drei Sportarten (Leichtathletik, Powerlifting und Radsport) gehen die Dornauer auch bei diesen Weltspielen auf große Medaillenjagd. Jennifer Koubek, Christian Liszt und Mikhail Pisanko bestreiten die Leichtathletikbewerbe. Emanuel Horvath und Marcel Golacz wollen im Powerlifting ihre Höchstleistungen abrufen. Hans-Peter Fleck und Thomas Nagy nehmen die Radsportbewerbe in Angriff. Komplettiert wird das Team Burgenland vom Bowling-Duo Andre Kowald und Jürgen Horvath (Unified-Partner) von Pro Mente Kohfidisch. Als Trainer sind Ernst Lueger (Radsport), Georg Javorics (Powerlifting) und Sebastian Koller (Leichtathletik) im Einsatz.
Kärnten (9 Sportler:innen, 1 Unified-Partnerin, 4 Trainer:innen):
Kärnten schickt dieses Mal eine starke Bowling-Mannschaft vom DSG/BSV Kärnten/Team Grafenstein nach Berlin: Christoph Kandutsch und Simone Mairitsch werden im Einzel und Doppel um Medaillen kämpfen, Birgit Schlesinger und Sonja Wulz bestreiten den Unified-Bewerb. Dijana Kontic und Markus Tarman von der Diakonie de la Tour Waiern wollen sich in den Judo-Bewerben mit Edelmetall krönen. Und auch im Schwimmen ist Kärnten vertreten: mit Martin Loipold und Stefan Strauß (beide IZ Rettet das Kind Seeboden) sowie den Schwestern Romana Kelly und Marina Zablatnik aus Gallizien. Betreut werden die Kärntner Sportler:innen von Lorraine Angerer (Schwimmen) und Katherine Zablatnik (Schwimmen) sowie von Markus Mayer (Judo) und Peter Schwagerle (Bowling).
Niederösterreich (10 Sportler:innen, 2 Unified-Partner, 6 Trainer:innen):
Das größte Bundesland Österreichs stellt diesmal zugleich auch die größte Abordnung innerhalb der rot-weiß-roten Delegation. Mit 10 Sportler:innen, 2 Unified-Partnern und 6 Trainer:innen sind insgesamt 18 Personen für und aus Niederösterreich im Einsatz.
Gespannt darf man auf die Basketballer:innen des SKN St. Pölten sein, die im 3×3-Bewerb antreten werden. Die Geschwister Bettina und Hermann Weidinger sowie Birgit Antes werden in den Spielen von den Unified-Partnern Jürgen Huber und Paul Aschauer unterstützt. Im Judo erfüllt sich Sandra Zirbisegger (Judoclub Neunkirchen/Schwarzatal) ihren Traum von der World-Games-Teilnahme. Michael Zebisch und Patrik Mai (beide vom Sportclub Aktivity) werden im Radsport an den Start gehen. Mit Isabella Szele ist eine erfahrene Reitsportlerin wieder im Kader mit dabei, sie nimmt zum insgesamt vierten Mal an Weltspielen teil. Ihre Teamkollegen vom Verein Happiness in Schönkirchen, Jaqueline Hörschläger und David Hofmann, freuen sich dagegen über ihre Debüts bei Special Olympics World Games. Last but not least stellt
Niederösterreich auch eine Tennisspielerin für die Weltspiele: Bianca Ebner (SCU Mostviertel) wird in Berlin im Einzelbewerb aufschlagen. Für die beste Betreuung vor und während der Spiele sorgen: Christian Pennerstorfer und Christian Pointner (beide Basketball), Ingrid Grundner (Judo), Mario Kastner (Radsport), Andrea Bossler (Reiten) und Michaela Artmüller (Tennis).
Oberösterreich (4 Sportler:innen, 2 Trainer):
Eine kleine, aber feine Abordnung aus Oberösterreich fährt in diesem Juni nach Deutschland: In der Leichtathletik treten Melinda Baumgartlinger und Daniel Weilhartner, beide von der Lebenshilfe OÖ Werkstätte Ried, an. Im Boccia wollen Jakob Kreindl und Erik-Marc Schirmer (beide von der Lebenshilfe OÖ Werkstätte Freistadt) Medaillen gewinnen. Maria Gruber (Leichtathletik) und Gottfried Alberndorfer (Boccia) sind die Trainer der oberösterreichischen Mannschaft.
Salzburg (13 Sportler:innen, 4 Trainer:innen):
Das Salzburger Team für die Weltspiele umfasst 13 Teilnehmer:innen und ist – wenn man nur die Sportler:innen mit intellektueller Beeinträchtigung betrachtet – die größte Delegation im österreichischen Kader. Das rührt auch daher, weil Salzburg die rot-weiß-rote Fußballmannschaft stellt. Darin befinden sich die Pongauer Peter Walchhofer, Gabriel Unterkofler, Christian Mooslechner und Christian Steger, die Pinzgauer Anton Eder, Mathias Egger und Tormann Peter Jessner, die Flachgauer Thomas Baur und Andreas Putz sowie die Salzburger Valentin Flucher und Christian Komertzky. Auch zwei Sportlerinnen aus dem Lungau dürfen nicht fehlen: Agnes Stiegler und Cornelia Zehner wollen in den Radsportbewerben um Medaillen fahren. Das Fußballteam wird von Ramona Salicevic, Gioacchino Danilo Perrera und Maximilian Riezler trainiert, die beiden Radsportlerinnen von Norbert Planitzer.
Steiermark (7 Sportler:innen, 5 Unified-Partner:innen, 4 Trainer:innen):
Auch die Steiermark stellt zwei Radsportlerinnen für Berlin: Kerstin Holzer und Agnes Zenz sorgen dafür, dass sich das relativ junge Inklusionsteam Joglland erstmals über Teilnehmerinnen bei Weltspielen freuen darf. Eine besondere Rolle spielt zudem der Grazer Florian Bittmann, denn er ist der einzige österreichische Golfer, der in Berlin abschlägt – und zwar im Unified-Bewerb, gemeinsam mit seinem Vater Johannes Bittmann. Die weiteren steirischen Teilnehmer:innen kommen vom VSC Graz und bilden das Volleyballteam: Lukas Kupfersberger, Melek Orhan, Stefan Schoppler und Dmitro Skreklja werden dabei von den Unified-Partner:innen Katrin Mayr, Valerie Quade, Florian Biermair und Maximilian Linser unterstützt. Vier Trainer:innen betreuen die steirischen Sportler:innen: Sebastian Scheucher und Dominik Rabl (beide Volleyball), Birgit Zottler (Radsport) und Eva Bittmann (Golf).
Tirol (2 Sportler, 1 Unified-Partner, 1 Trainerin):
Tirol ist in Berlin mit zwei Sportlern und einem Unified-Partner vertreten. Der Innsbrucker Sascha Maikl (Special Sport Tirol) will im Powerlifting-Bewerb seine Bestleistungen aufbieten, im Segeln sind Dominik und Patrik Huber (SV Reutte) im Einsatz. Die beiden Drillingskinder, die ja vor allem im Winter im Eiskunstlauf immer wieder für Furore sorgen, wollen diesmal im Sommer aufzeigen. Patrik fungiert dabei wie gewohnt als Unified-Partner seines Bruders. Als Maikls Trainerin ist Bettina Kahlhammer in Berlin mit dabei.
Vorarlberg (6 Sportler:innen, 1 Unified-Partner, 4 Trainer:innen):
Mit sechs Sportler:innen in vier Sportarten ist in diesem Jahr Vorarlberg bei den Weltspielen vertreten. Unser westlichstes Bundesland schickt aber durchaus erfahrene Athlet:innen ins Rennen, lediglich für zwei Sportler:innen ist Berlin die große Premiere. So feiert etwa die Bludenzer Boccia-Spielerin Christine Frohner (die älteste Sportlerin Österreichs im Team) ihr Debüt bei World Games, neben ihr wird auch Svenja Ghermann aus Bludesch im Boccia antreten. Gespannt darf man zudem auf Manfred „Manny“ Schäfer sein, der Bludenzer Tischtennisspieler ist ebenso zum ersten Mal bei Weltspielen mit dabei. Stefanie Heinzle (St. Anton im Montafon) will im Tischtennis ebenso um eine Medaille spielen. Ein Unified-Team im Segeln stellt auch Vorarlberg: So wie schon 2019 in Abu Dhabi sticht die Schwarzenbergerin Desiree Bösch mit Unified-Partner Rainer Fritz (Bregenz) in See. Komplettiert wird das starke Vorarlberger Team von Jürgen Rojko, der im Vorjahr zu Österreichs „Special Olympics Sportler des Jahres“ gewählt wurde. Für den Bludenzer Tennisspieler sind es bereits seine vierten Weltspiele. Betreut werden die Vorarlberger Sportler:innen von Beatrice Amann (Boccia), Petra Burtscher (Tennis), Karl-Heinz Rhomberg (Segeln) und Roberto Segantin (Tischtennis).
Wien (3 Sportler:innen, 1 Unified-Partner, 1 Trainerin):
So wie Tirol und Oberösterreich stellt die Bundeshauptstadt Wien ebenso eine kleine Delegation für die World Games in Berlin. Jakub Gora und Sandra Stadler (beide von Hippo-Sport) werden im Reiten um Edelmetall kämpfen. Im letzten Augenblick ist auch noch Viktor Krawczyk in das Aufgebot gerutscht. Er verstärkt als fünfter Sportler gemeinsam mit Unified-Partner Jakob Freh das österreichische Volleyballteam, das sonst ausschließlich wie erwähnt von steirischen Sportler:innen und Unified-Partner:innen gebildet wird. Als Trainerin der Reitsportler:innen fungiert Susanne Müller.