Vom 1. bis 4. Dezember 2024 war Bratislava Schauplatz eines unvergesslichen Abenteuers für das österreichische Special Olympics Volleyball Team. 6 Athlet:innen und 6 Unified Partner aus Wien, Wels und Graz reisten gemeinsam mit Trainerin Andrea zur Europameisterschaft, um sich einen Traum zu erfüllen: die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2025 in Polen.

Ein harter Start ins Turnier
Das Turnier begann mit dem sogenannten Divisioning – einer Einstufungsrunde, bei der die Teams nach ihrer Stärke in Gruppen eingeteilt werden. Gegen die erfahrenen Spieler:innen aus Finnland musste sich Österreich geschlagen geben, was sie in die Division B führte. Dort trafen sie auf Deutschland, die Niederlande und Italien. Schon jetzt war klar: In dieser Gruppe würden spannende Matches auf sie warten.

Ein Team wächst zusammen
Die Spiele in Division B begannen mit einem nervenaufreibenden Duell gegen Deutschland. Mit taktischer Disziplin und viel Einsatz sicherte sich Österreich den Sieg. Auch gegen die Niederlande zeigte das Team, was in ihm steckt, und entschied die Partie souverän für sich. Eine Besonderheit des Turniers: Alle Spieler:innen – sowohl Athlet:innen als auch Unified Partner – mussten in jedem Satz auf dem Feld stehen. Dadurch entwickelte sich ein lebendiges und dynamisches Teamgefüge, in dem jede:r Einzelne eine wichtige Rolle spielte.
Viele der Spieler:innen hatten erst bei dieser Europameisterschaft zum ersten Mal zusammen trainiert. Doch auf dem Feld schien das kaum eine Rolle zu spielen: Der Teamgeist wuchs mit jedem Punkt. In den Pausen analysierten die Spieler:innen von der Tribüne aus die Taktiken der Gegner und stärkten sich für die nächsten Herausforderungen.

Der große Moment: Die WM-Qualifikation
Als Deutschland gegen Italien verlor, war es endlich soweit: Team Österreich hatte sich mit seiner starken Leistung eines der begehrten WM-Tickets gesichert! Die Freude war riesig – aber ein Spiel stand noch bevor. Und das sollte alles andere als leicht werden: Gegner Italien hatte bis dahin kein Match verloren.

Ein dramatisches Finale gegen Italien
Von Anfang an entwickelte sich ein echter Volleyball-Krimi. Italien startete selbstbewusst in die Partie und dominierte den ersten Satz, während Team Österreich noch nach seiner Linie suchte. Doch Trainerin Andrea fand die richtigen Worte: „Bleibt ruhig, konzentriert euch auf euer Spiel und seid mutig im Angriff!“ Mit einem kämpferischen „Who wins? PENGUINS!“ stürzte sich das Team in den zweiten Satz.
Italien ging erneut in Führung, aber Österreich ließ sich nicht beirren. Durch präzise Services und perfektes Zusammenspiel kämpften sie sich Punkt für Punkt heran. Die Halle kochte – das Publikum, bestehend aus Spieler:innen der anderen Nationen, feuerte lautstark beide Teams an. Und dann: ein Stromausfall. Für einen Moment lag Unsicherheit in der Luft, doch die Officials beruhigten die Spieler:innen – und das Match ging weiter. Österreich gewann den zweiten Satz knapp mit 29:27 und rettete sich in den Entscheidungssatz.

Ein Herzschlagfinale im dritten Satz
Jetzt ging es um alles. Wer zuerst 15 Punkte erreichte, würde das Match gewinnen. Italien verlor früh einen wichtigen Spieler durch eine Verletzung, und Österreich nutzte die Gelegenheit. Punkt für Punkt zogen sie davon. Doch Italien kämpfte sich zurück: 14:10 für Österreich – nur noch ein Punkt fehlte. Spannung lag in der Luft.

Trainerin Andrea wechselte noch einmal Spieler:innen ein, damit alle mindestens einmal auf dem Feld standen. Italien holte auf – 14:11. Ein langer Ballwechsel folgte, beide Mannschaften lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Dann der entscheidende Moment: Ein cleverer Angriff ins lange Eck, die italienische Verteidigung erreicht den Ball nicht mehr. Punkt Österreich! Die Spieler:innen lagen sich jubelnd in den Armen – das Märchen von Bratislava war wahr geworden.

Feierlicher Abschluss und große Vorfreude
Die Siegerehrung wurde zu einem emotionalen Highlight. Mit goldenen Medaillen um den Hals posierte das Team für Fotos mit internationalen Volleyball-Legenden. Am Abend wurde auf der Athlet:innen-Disco ausgelassen gefeiert. Doch eines ist sicher: Nach der EM ist vor der WM! Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken startet Team Österreich hochmotiviert in die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2025 in Polen.
Das Volleyball-Abenteuer geht weiter – und eines ist jetzt schon klar: Dieses Team hat noch Großes vor!

European Unified-Volleyball in Bratislava