Unter dem Motto „Miteinander statt gegeneinander“ ging in der Generali Arena die 1. Wiener Inklusionsexhibition gemeinsam mit Coca-Cola über die Bühne. Das Spiel stand ganz im Zeichen von „30 Jahre Special Olympics in Österreich“. Mit dabei waren neben Spieler:innen der Special Violets und des Special Needs Teams des SK Rapid Wien auch Nachwuchsspielerinnen sowie Legenden wie Alex Grünwald und Stefan Kulovits und Spieler der Special Olympics Österreich Teams. Das Besondere: die Spieler:innen wurden durchmischt und spielten miteinander statt gegeneinander. Der Reinerlös der Veranstaltung ging an Special Olympics Österreich sowie die beiden Special Needs Teams. Vor dem Spiel sprach eine hochkarätig besetzte Runde über Inklusion und Gleichberechtigung im österreichischen Sport.

Nicht Austria gegen Rapid, sondern Austria mit Rapid – so lässt sich die 1. Wiener Inklusionsexhibition in der Generali Arena zusammenfassen. Die Mannschaften waren bunt durchmischt. Da lief beispielsweise Rapid-Urgestein Stefan Kulovits gemeinsam mit Manuel Ortlechner auf. Am Ende siegte das rote Team mit 3:1 gegen die weiße Mannschaft. Doch das Ergebnis war an diesem Tag zweitrangig. „Es war eine sensationelle Veranstaltung, denn man sieht, dass alle Leute aufblühen. Das war ein unvergessliches Erlebnis“, so Rapid-Legende Stefan Kulovits, „nachdem ich vor ein paar Wochen schon beim Coca-Cola Inclusion Run des Vienna City Marathons dabei war, ist das heute das nächste Highlight für mich. Ich bin bei einer nächsten Auflage sehr gerne wieder dabei.“ Austrias ehemaliger Kapitän Alex Grünwald pflichtet dem bei: „Es war ein sehr gelungenes Event, vor allem das Spiel hat sehr viel Spaß gemacht. Wichtig ist, dass wir das Thema Inklusion und Diversität präsenter machen. Im Vordergrund ist der Spaß gestanden und wenn man sieht, wie sich die Burschen und Mädchen gefreut haben, ist das sicherlich gelungen. Auf jeden Fall muss es sowas nochmal geben.“

Federführend für die Implementierung der Wiener Inklusionsexhibition war Coca-Cola Österreich. „Coca-Cola ist Special Olympics seit seiner Gründung 1968 als Partner eng verbunden und auch in Österreich wollen wir stetig Zeichen für mehr Inklusion setzen“, so Philipp Bodzenta, Public Affairs & Communications Director Coca-Cola Österreich und Vize-Präsident Coca-Cola Österreich, „vielen Dank an die Wiener Austria für die großartige Organisation des Events und an den SK Rapid für die tolle und prompte Unterstützung. Der Tag hat gezeigt, dass die Freude am Sport und die Vermittlung von Inklusion alle Grenzen überwinden kann – selbst große sportliche Rivalitäten. Alle Beteiligten sind sich einig, dass es auch im kommenden Jahr eine Wiener Inklusionsexhibition geben soll. Coca-Cola ist äußert gerne wieder dabei!“ Am Ende gingen 3.000 Euro aus der Veranstaltung an Special Olympics Österreich sowie jeweils 1.000 Euro an die Special Violets und das Special Needs Team des SK Rapid Wien.
 
Hochkarätig besetztes Podiumsgespräch
Bevor sich die beiden Mannschaften zum Fußballspiel der besonderen Art auf dem Rasen der Generali Arena einfanden, sprach eine hochkarätig besetzte Runde unter der Leitung von ORF-Sportreporterlegende Hans Huber über Inklusion und Gleichberechtigung im Sport. „Die letzten 30 Jahre hat ein beeindruckender Wandel stattgefunden. Die Gleichstellung von Athletinnen und Athleten mit Behinderung ist in vielen Bereichen gelungen“, so Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees, „es muss dennoch noch selbstverständlicher werden, dass Behinderte und Nicht-Behinderte Menschen gemeinsam Sport treiben und dadurch Inklusion noch mehr gelebt wird. Wir sind schon sehr weit gekommen, aber noch lange nicht am Ziel.“ Ähnlich sieht es auch Sport Austria-Präsident Hans Niessl: „Wir von Sport Austria setzen uns sehr ein, dass Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung, aber auch deren Verbände gleich in das System integriert werden, wie alle anderen in Österreich. Das betrifft nicht nur die finanzielle Förderung. Es ist auch immens wichtig, den Athletinnen und Athleten eine Bühne zu bieten und der Öffentlichkeit zu zeigen, mit welcher Leidenschaft sie dabei sind und welche tollen Leistungen sie laufend bringen. Hier sind auch die Medien gefragt.“

Über die Entwicklung des Frauenfußballs berichtete ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann: „Auch der Frauenfußball war lange eine Randsportart und hat in der Öffentlichkeit fast nicht stattgefunden. Es war extrem wichtig, dass der Frauenfußball durch regelmäßige Berichterstattung und modernere Strukturen professioneller geworden ist. Dadurch können wir junge Mädchen begeistern und motivieren selber zu spielen beginnen.“ Emotionen und Leistungen sieht Martin Ladstätter, Vizepräsident Wiener Behindertensportverbands als Hebel: „Es geht darum, die Personen nicht als Behinderte zu sehen, sondern als Sportlerinnen und Sportler, die denselben Ehrgeiz und die Einstellung haben, wie jeder andere auch. Auch Sportler mit Beeinträchtigungen wollen für die besten Clubs spielen. Deswegen freut es mich sehr, dass Vereine wie Austria und Rapid uns hier unterstützen und mit den Special Needs Teams eine tolle Bühne für die Spielerinnen und Spieler bieten.“

Aus ihren Erfahrungen als Special Olympics-Sportlerin berichtete Sylvia Rattenböck. „Für die Sportlerinnen und Sportler ist es natürlich ein besonderer Moment, in solchen Stadien aufzulaufen. Deswegen freuen wir uns schon besonders auf die Weltspiele in Berlin, die ab Freitag stattfinden werden und bei denen auch die österreichischen Athleten dabei sein und um Medaillen kämpfen werden. Das Inklusionsderby ist ein toller Event und eine gute Einstimmung auf die Zeit in Berlin“, so die Vertreterin der Sportsprecher bei Special Olympics. Dessen Vizepräsident Philipp Bodzenta unterstreicht die Wirkung von solch speziellen Events: „So viel Leidenschaft, so viel Emotion wie hier wird man sonst nur schwer wo erleben. Deswegen ist es uns wichtig, diese Atmosphäre nach außen zu tragen und allen die positive Stimmung, die bei solchen Events herrscht, näherzubringen.“

Fotos: FK Austria Wien