Heute ist der 3. Dezember. Jedes Jahr findet seit 1993 an diesem Tag der “Tag der Menschen mit Behinderung” statt. Er hat das Ziel, für Probleme von Menschen mit Behinderung in der Öffentlichkeit zu sensibilisieren.
Zahlreiche Vereine und Organisationen haben in den letzten Tagen und heute viele Forderungen und Appelle an die Politik gerichtet, in Aussendungen, Postings und diversen anderen Beiträgen. In Österreich leben knapp 19 Prozent der Bevölkerung mit einer Behinderung, das sind 1,3 Millionen Menschen – eine beachtliche Zahl. Rund 90.000 Personen davon haben – das sagt die Statistik des Sozialministeriums – eine intellektuelle Beeinträchtigung.

Special Olympics ist die größte Sportbewegung für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und bietet weltweit für mehr als 6,7 Millionen Menschen in 190 Ländern ganzjährige Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten in über 30 Sportarten an. In Österreich erreichen wir mit unseren Bewerben rund 2.500 lizensierte Sportler:innen. Wir veranstalten mehr als 200 regelmäßige Trainings und Wettkämpfe in ganz Österreich, dazu entsenden wir unsere Sportler:innen auch zu internationalen Events und alle zwei Jahre nehmen sie an Weltspielen teil.

Durch die Kraft des Sports entdecken Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in sich neue Fähigkeiten und erleben ungeahnte Erfolge. Sie haben Spaß, werden selbstbewusster und erleben Erfüllung – sowohl am Spielfeld als auch im Leben.

Wir leben in einer Zeit voller Herausforderungen, nahezu täglich werden mir mit Krisen und negativen Schlagzeilen konfrontiert und das in vielen Bereichen unseres Lebens. Auch unsere Sportler:innen spüren diese Last, oft wird ihnen das Leben noch schwerer gemacht als es ohnehin schon der Fall ist. Der Zugang zum Sport ist für sie schwieriger geworden, sehr oft werden sie vor Hindernisse gestellt, die sie nicht überwinden können. Und natürlich ist es mitunter auch der Faktor Geld bzw. die fehlenden finanziellen Mittel, die zum Spielverderber werden.

In diesen Zeiten werden die Hürden leider größer und nicht kleiner. Umso mehr werden wir tagtäglich für unsere Sportler:innen eintreten, damit sie ihrer Leidenschaft, dem Sport, nachgehen können. Wir werden nicht müde, ihnen Trainings und Bewerbe das ganze Jahr hindurch anzubieten. Wir werden für unsere Sportler:innen alles tun, damit sie auch in Zukunft an internationalen Events teilnehmen und Österreich vertreten können. Sport und Bewegung werden bei uns immer im Mittelpunkt stehen.

Weil gerade durch den Sport die Lebensqualität von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen erhöht wird – das zeigt sich an folgenden Punkten:

  • Verbesserung des „Ich“-Bewusstseins und des Selbstvertrauens
  • Erhöhung der Selbstständigkeit durch das Erlernen, Verstehen und Akzeptieren von Regeln, sowie durch das Treffen von Entscheidungen
  • Erhöhung der allgemeinen Leistungsbereitschaft
  • Abbau von Ängsten und Stress
  • Erleichterung in der Bewältigung von Alltagssituationen
  • Gesundheitsvorsorge durch körperliche Fitness
  • Gemeinschaftliche Sportausübung fördert den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen, die Verbesserung des Kommunikationspotentials und erhöht die jeweilige Toleranzspanne

Am “Tag der Menschen mit Behinderung” stehen diese im Mittelpunkt. Wir wollen an diesem Tag auch sensibilisieren und vor allem darauf hinweisen, wie wichtig Sport und Bewegung für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen ist. Klar ist aber auch: Für uns ist jeder Tag ein “Tag der Menschen mit Behinderung” und das wird auch so bleiben.