Von 14. – 19. März finden in Graz, Seiersberg-Pirka, Schladming-Rohrmoos und Ramsau am Dachstein die 7. Nationalen Special Olympics Winterspiele 2024 statt. Heute, Mittwoch, gab es im Raiffeisen Sportpark Graz den offiziellen Kick-off dazu.  Dabei wurden Ein- und Ausblicke auf diese so besondere Großveranstaltung für Sportler:innen mit intellektueller Beeinträchtigung gegeben.

 

Sportstadrat Kurt Hohensinner, Bgm. Ernst Fischbacher, Bgm. Hermann Trinker, LH Christopher Drexler, Matthias Breton, Sarah Werczinsky, Matthias Schwarz, Bgm. Werner Baumann, LR Doris Kampus, LR Karlheinz Kornhäusl und SOÖ-Präsident Peter Ritter (v. l.).

Fotos: GEPA pictures/Special Olympics

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Das Motto der Nationalen Winterspiele 2024 lautet „Gemeinsam grenzenlos“. Es soll versinnbildlichen, dass Österreich, aber insbesondere die Steiermark, in der Vergangenheit bereits mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, wie vermeintliche Barrieren und Grenzen überwunden werden können.

Schließlich ist Österreich das einzige Land außerhalb der USA, in dem bereits zwei Weltwinterspiele zur Austragung kamen und beide Male war die Steiermark Hauptschauplatz: 1993 in Schladming und Salzburg und zuletzt bei den Weltwinterspielen 2017 in Graz, Schladming und Ramsau am Dachstein.

Das waren Meilensteine im Bereich der Inklusion, die nicht nur weltweite Strahlkraft erzielten, sondern auch Jahre später noch wunderschöne Erinnerungen wecken, so auch beim steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler: „Die Steiermark hat bereits mehrfach bewiesen, dass sie ein hervorragender Boden für Special Olympics Bewerbe ist. Umso größer ist die Vorfreude, wenn im März 2024 weit mehr als 1.000 Athletinnen und Athleten das grüne Herz erobern. Von Graz bis in die Ramsau werden dann wieder Leidenschaft, Ausdauer und die Begeisterung für den Sport im Vordergrund stehen.“

„Der Sport ist eine treibende Kraft für die Inklusion. Er ist eine universelle Sprache, die Barrieren überwindet und Gemeinschaft schafft. Mit ihrer Liebe zum Sport beeindrucken mich die Special Olympics Athletinnen und Athleten zutiefst. Sie alle sind Vorbilder, die andere zu mehr Bewegung motivieren können. Als Sportlandesrat freut es mich darum sehr, dass die Nationalen Special Olympics Winterspiele im kommenden Jahr bei uns in der Steiermark stattfinden“, schloss sich Sportlandesrat Karlheinz Kornhäusl dem steirischen Landesoberhaupt an.

Voller Vorfreude ist auch bereits Soziallandesrätin Doris Kampus: „Ich drücke allen Teilnehmer:innen, Trainer:innen und Betreuer:innen bei den Nationalen Winterspielen 2024 in der Steiermark ganz fest die Daumen. Ich freue mich auf eine Welle der Begeisterung in der Steiermark. Durch diese großartige Veranstaltung wird Inklusion im Sport und darüber hinaus in der Gesellschaft noch mehr Schwung und Energie bekommen.“

Für Special Olympics-Präsident Peter Ritter ist die Rückkehr in die Steiermark auch mit sentimentalen Gefühlen verbunden: „Die Steiermark vermittelt unseren Sportler:innen das Gefühl nach Hause zu kommen. Denn Wertschätzung, Akzeptanz und die Anerkennung ihrer Leistung ist ganz entscheidend. Sie trainieren genauso hart wie andere Sportler:innen, mit genauso viel Leidenschaft, mit genau derselben Kraft. Und sie verdienen genauso viel Applaus. Ebendiese Wertschätzung und der Respekt dafür, ist in der Steiermark und in den Regionen absolut gegeben.“

In Erinnerungen an vergangene Special-Olympics-Momente schwelgte Sportstadtrat Kurt Hohensinner: Was mir von den Weltwinterspielen am meisten in Erinnerung geblieben ist, war die Stimmung. Ich kann nur sagen, Special Olympics muss man selbst erleben, es ist einfach großartig. Das war damals zudem auch ein wichtiger Impuls für die Entwicklung der Sportstadt Graz.“

1.100 Sportler:innen – 10 Sportarten

 Nationale Spiele werden immer abwechselnd im Zweijahres-Rhythmus ausgetragen (Winter/Sommer). Bei den Winterspielen 2024 werden rund 1.100 Sportler:innen, 600 Volunteers und 400 Trainer:innen aus ganz Österreich erwartet. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld durch einige internationale Delegationen aus dem benachbarten Ausland.

An vier Bewerbstagen kommen insgesamt 10 Wintersportarten zur Austragung: Ski Alpin, Ski Nordisch, Schneeschuhlauf, Stocksport, Floorball, Tanzsport, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Klettern und MATP (Motor Activity Training Program – Sportprogramm für Menschen mit hohem bzw. höchstem Förderbedarf).

In Graz wird der Raiffeisen Sportpark als Zentrum der Spiele fungieren. Neben der Eröffnungs- und Schlussfeier werden auch drei Indoor-Bewerbe in der Multifunktions-Sportstätte über die Bühne gehen. Nur einen Katzensprung entfernt, im Merkur Eisstadion (Halle B), werden die Eiskunst- und Eisschnellläufer:innen ihr Können unter Beweis stellen.

Für die Austragung der Stocksport-Bewerbe zeichnet bei den Winterspielen 2024 erstmals die Gemeinde Seiersberg-Pirka mit dem ortsansässigen Stocksport-Traditionsverein ESV Alte Maut verantwortlich. Ein Traditionsverein, bei dem sportliche Inklusion schon lange intensiv gelebt wird, sehr zum Stolz von Bürgermeister Werner Baumann: „Ich selbst durfte dabei viele wundervolle Begegnungen mit den Sportler:innen erleben. Unvorstellbar, wieviel Emotion in den Sportler:innen steckt und emotional werden mit Sicherheit auch die Winterspiele werden.“

Parallel dazu geht es vor beeindruckender Dachstein-Kulisse auf Schneeterrain um sportliche Glanzleistungen. In Schladming-Rohrmoos werden die Ski-Alpin-Bewerbe stattfinden, in Ramsau am Dachstein – wie schon 2017 – die Titelkämpfe im Lang- und Schneeschuhlauf.

Auch für diese beiden Austragungsorte der Weltwinterspiele 2017, Schladming und Ramsau am Dachstein, war schnell klar, dass sie auch bei der kleineren Version, den Nationalen Spielen, wieder mit an Bord sein wollen. Aus gutem Grund, wie Schladmings Bürgermeister Hermann Trinker erklärte: „Allein der Gedanke an Special Olympics bereitet Gänsehaut. Man hat sofort wieder die Bilder der Veranstaltungen und die freudestrahlenden Gesichter der Sportler im Kopf. Special Olympics hat über die Jahrzehnte hinweg sehr viel in den Köpfen und Herzen der Menschen verändert und bewegt. Nicht nur als Bürgermeister – auch als Mensch – freue ich mich sehr, dass die Sportlerinnen und Sportler mit ihren Familien wieder bei uns sein und diese unvergleichliche Stimmung verbreiten werden.“

Aussagen, die sein Ramsauer Amtskollege Ernst Fischbacher nur unterstreichen kann: „Ich bin seit 1993 immer mit dabei gewesen, ich kann sagen, es war immer ein unglaubliches Erlebnis. Und auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat, auch wenn wir deshalb manchmal mühevoll improvisieren mussten, der größte und schönste Dank war schlussendlich immer die Freude der Sportler:innen.“

Auf dem Programm der sechstägigen Veranstaltung stehen neben den Sportbewerben, und der Eröffnungs- und Schlussfeier noch weitere Highlights. So wird der traditionelle Torch Run (Fackellauf) in allen Austragungsorten gastieren, für viele emotionale Momente werden wieder hunderte Siegerehrungen an mehreren Standorten sorgen.

Die Vorbereitungen auf die Winterspiele 2024 laufen jedenfalls seit Monaten auf Hochtouren, nun geht es für das OK-Team im Endspurt an die Detailplanung. Ein erfreuliches Fazit kann jedenfalls nach Anmeldeschluss bereits gezogen werden: Insgesamt 107 verschiedene Delegationen haben sich für die Winterspiele 2024 angemeldet, in Summe nehmen rund 1.500 Sportler:innen, Unified-Partner:innen und Trainer:innen an den Bewerben teil.

Beeindruckendes Detail: Das sind ganze 50 (!) Prozent aller in Österreich lizenzierten Special-Olympics-Sportler:innen. Und auch der wirtschaftliche Mehrwert dieser Veranstaltung kann sich durchaus sehen lassen. Die Steiermark lukriert im Veranstaltungszeitraum alleine durch die teilnehmenden Sportler:innen und deren Betreuer:innen mehr als 6.000 zusätzliche Nächtigungen – anreisende Familienmitglieder, Volunteers und Besucher:innen noch nicht miteingerechnet.

Starke Unterstützerriege

Eine Veranstaltung dieser Größenordnung wäre ohne starke, verlässliche Partner und Sponsoren nicht möglich, die nicht nur monetär für die Sache brennen, sondern vor allem auch immer wieder kreative  Kooperationswege suchen. Ein Paradebeispiel dafür ist die UNIQA Versicherungen AG, seit Jahren ein treuer Wegbegleiter von Special Olympics. “Wir geben unseren Mitarbeitern die Möglichkeit einen bezahlten Tag als Sozialtag frei zu nehmen, im Fall von Special Olympics sind es sogar zwei, um sich bei Spielen aktiv einzubringen und als Volunteer dabei zu sein. Das ist etwas, womit wir Inklusion ins Unternehmen hineintragen”, berichtet Carl Gabriel, Marketingleiter von Gold-Partner UNIQA.

Bei den Sommerspielen 2022 erstmals als Sponsor dabei, war es für die Bauunternehmung Granit/Klöcher Bau selbstverständlich auch bei den Winterspielen 2024 wieder als Unterstützer mit an Bord zu sein, wie Granit-Geschäftsführer Günther Lederhaas beim Kick-off erzählt: “Was ich damals im Burgenland miterlebt habe und mit welcher Freude die Sportler:innen dabei waren, da stand fest: Wenn ich wieder helfen kann und gefragt werde, dann werde ich das auf jeden Fall machen.”

“Die Energie Steiermark ist einerseits im Sportbereich als Sponsor tätig, andererseits auch im Sozialbereich. Und wenn beides wie hier bei Special Olympics, so perfekt zusammenläuft und sich eine Zusammenarbeit derart positiv gestaltet, dann ist das für uns als Energiekonzern vergleichbar mit positiver und erneuerbarer Energie”, meinte Konzernsprecher Urs Harnik-Lauris über die Beweggründe des Engagements der Energie Steiermark.

Auch die Steiermärkische Sparkasse wird als Gold-Sponsor einen wichtigen monetären Beitrag zum Gelingen der Nationalen Winterspiele 2024 leisten: “Ein wesentlicher Ankerpunkt für Projekte, die wir als Finanzinstitut mit langer Geschichte immer wieder unterstützen, ist die gesellschaftliche Relevanz und dass es Menschen mit diesem Engagement schlussendlich besser geht. Und in beiderlei Hinsicht mussten wir bei Special Olympics überhaupt nicht lange überlegen und freuen uns sehr einer der Hauptsponsoren der Winterspiele 2024 zu sein”, erörterte Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse.